> Presse > Extra: Goldene Stadtmedaille 2009


Als Frau unter die Räuber gefallen - Die einzige Frau, die bei den Räubern seit Jahren musikalisch ihren Mann steht, erhielt die Goldene Medaille der Stadt – und fiel ob dieser Auszeichnung sichtlich gerührt aus allen Wolken.

„Damit hatte ich nicht gerechnet. Das ist für mich auch ein Zeichen dafür, dass ich in all den Jahren auf Gummersbacher Bühnen mit meiner Musik vielen Menschen Freude gemacht habe. Und dass die Stadt stolz auf mich ist, macht auch mich ein wenig stolz.“

„Es war mir wichtig, diese Einzelleistung ganz besonders zu unterstreichen. So eine herausragende Solistin wie Frau Althoff bekämen wir kaum je wieder“, erklärt Helmenstein, warum er die kulturelle Leistung der Pianistin auch als „Sahne auf dem Räuber-Kuchen“ bezeichnet. Deshalb, so Helmenstein, gab es für die Pianistin Sigrid Althoff nicht Silber, sondern Gold.

Wie kam es aber überhaupt zu der glücklichen Verbindung zwischen dem gestandenen Meisterchor und der renommierten Pianisten, die auch schon an Musikhochschulen in Köln und Detmold gelehrt hat? Nicht ganz unschuldig ist Gus Anton daran, der den Räubern seit Jahrzehnten als Chorleiter vorsteht: „Er hat mich vor vielen Jahren nach einem Konzert der Musikschule Gummersbach angesprochen und gefragt, ob ich mir auch Solokonzerte vorstellen könnte“, erinnert sich die 46-Jährige.

1985 war es so weit: Sie gab ihr erstes Konzert im Rathaus und begleitete in diesem Jahr auch die Räuber beim Silvester-Konzert im Stadttheater. Seit 1992 steht sie den Räubern regelmäßig zur Seite. Nicht nur, weil sie als gebürtige Niederseßmarerin den Gummersbacher Quartettverein kennt und schätzt, sondern auch „weil die Räuber mit Sicherheit das leistungsstärkste Ensemble in ganz NRW sind“, wie Ehemann und Tenorsänger Stefan Lex betont.

1992 gründete Althoff auch das Ensemble „Pomp-A-Dur“ – das ausschließlich aus Frauen besteht. Geschlechtsunterschiede sind ihr in der Musik übrigens nicht ganz so wichtig: „Mir geht es viel mehr darum, mit tollen Menschen eine tolle Musik machen zu können.“ Und das will sie, sofern es ihr enger Terminkalender zulässt auch mit den Gummersbacher Räubern noch viele Jahre gemeinsam tun: „Wenn die Räuber rufen, bin ich da.“

Oberbergische Volkszeitung 09.02.2009
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